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24-Stunden-Betreuung: Worauf musst du achten?

Miriam Füssl • 11. Oktober 2024

Worauf musst du achten?

Du interessierst dich für die sogenannte 24-Stunden-Betreuung? In diesem Beitrag erfährst du, was das genau ist und worauf du achten solltest. Die 24-Stunden-Betreuung wird immer beliebter, da sie eine gute Alternative zu einem Platz in einer Seniorenresidenz sein kann. Besonders dann, wenn es keine freien Plätze gibt oder Einrichtungen wegen Personalmangels ausgelastet sind. Der größte Vorteil ist jedoch, dass Menschen, die Betreuung brauchen, so länger in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Gleichzeitig werden Familienangehörige entlastet, die bisher viel Verantwortung übernommen haben.

Woher kommen die Betreuungskräfte?

In der Regel kommen die Betreuungskräfte aus Osteuropa, es gibt aber auch Ausnahmen. Betreuungskräfte aus Deutschland sind eher selten, da sie oft in anderen Betreuungsmodellen, wie der persönlichen Assistenz, tätig sind. Der Grund, warum viele Betreuungskräfte aus Osteuropa stammen, liegt darin, dass die Lebenshaltungskosten dort geringer sind und Arbeit oft schwieriger zu finden ist. Ein Gehalt, das in Deutschland als niedrig gilt, reicht dort oft aus, um gut davon zu leben.
Für viele Menschen aus Osteuropa ist es üblich, längere Zeit im Ausland zu arbeiten, um Geld zu verdienen, das ihnen dann zu Hause eine Zeitlang ein Leben ohne Arbeit ermöglicht. Das betrifft nicht nur den Pflegebereich, sondern auch Berufe wie Busfahrer oder Handwerker. In der 24-Stunden-Betreuung können auch ungelernte Kräfte ohne Ausbildung arbeiten, oft reicht der gesunde Menschenverstand und Empathie. So verbringen viele Betreuungskräfte mehrere Wochen oder Monate in Deutschland, verdienen Geld und können sich danach in ihrer Heimat eine längere Auszeit gönnen.

Herkunft der Betreuungskräfte


Ein wichtiger Punkt, auf den du achten solltest: Betreuungskräfte sollten aus einem EU-Land kommen. Andernfalls muss sichergestellt sein, dass sie eine gültige Arbeitserlaubnis haben, um rechtliche Probleme zu vermeiden.


Modelle der 24-Stunden-Betreuung


Es gibt verschiedene Modelle der 24-Stunden-Betreuung. Du könntest beispielsweise jemanden direkt anstellen, was jedoch viel Bürokratie mit sich bringt. Beim sogenannten Arbeitgebermodell trägst du die Verantwortung, auch bei Krankheit oder Urlaub. Dieses Modell erfordert viel Organisation, vor allem, wenn du keine Erfahrung als Arbeitgeber hast.


Das Entsendemodell ist eine weitere Möglichkeit. Hier sind die Betreuungskräfte bei einer Agentur im Ausland angestellt und werden zu dir entsendet. Dein Vertrag besteht mit der Agentur, die sich auch um Ersatz kümmern muss, falls die Betreuungskraft ausfällt. Eine wichtige Voraussetzung hierbei ist die sogenannte A1-Bescheinigung, die bestätigt, dass die Betreuungskraft in ihrem Heimatland sozialversichert ist.


Ein drittes Modell ist die Selbstständigkeit. Hier haben die Betreuungskräfte ein eigenes Gewerbe angemeldet und du schließt den Vertrag direkt mit ihnen ab. Dieses Modell wird immer beliebter, da es flexibler und oft günstiger ist. Allerdings gibt es rechtliche Herausforderungen, wie die Vermeidung der Scheinselbstständigkeit. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein.

Versicherungen


Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Absicherung. Achte darauf, dass die Betreuungskraft sowohl eine Kranken- als auch eine Haftpflichtversicherung hat. So bist du im Falle eines Schadens oder eines Krankenhausaufenthalts abgesichert. Ohne diese Versicherungen kann es schnell teuer werden, wenn beispielsweise ein Schlüssel verloren geht oder ein Unfall passiert.


Deutschkenntnisse


Die Deutschkenntnisse der Betreuungskräfte sind oft ein entscheidender Faktor für die Wahl. Je besser eine Betreuungskraft Deutsch spricht, desto teurer ist sie in der Regel. Leider halten Agenturen oft nicht, was sie versprechen, und du stellst eventuell fest, dass die Kommunikation schwierig ist. Es empfiehlt sich daher, vorab telefonisch mit der Betreuungskraft zu sprechen, um ihre Sprachkenntnisse zu überprüfen.


Medizinische Behandlungspflege


Es ist wichtig zu wissen, dass Betreuungskräfte in der Regel keine medizinisch ausgebildeten Fachkräfte sind. Auch wenn sie über Pflegekenntnisse verfügen, dürfen sie bestimmte medizinische Tätigkeiten, wie Wundversorgung oder das Legen eines Katheters, nicht durchführen. Für solche Aufgaben sollte ein ambulanter Pflegedienst hinzugezogen werden.

Aufgabenbereiche


Die Hauptaufgaben der Betreuungskraft liegen in der Haushaltsführung, der Körperpflege und der Freizeitgestaltung. Schwere Gartenarbeit oder Entrümpelungen gehören jedoch nicht zum Standardaufgabengebiet, es sei denn, das wurde ausdrücklich vereinbart.


Arbeitszeiten


Auch wenn von einer „24-Stunden-Betreuung“ gesprochen wird, bedeutet das nicht, dass die Betreuungskraft rund um die Uhr arbeitet. Sie sollte sich an eine 40-Stunden-Woche halten, mit Pausen und Erholungszeiten. Ein freier Tag pro Woche oder zwei halbe freie Tage sind ebenfalls notwendig.


Kost und Logis


Es ist üblich, dass Kost und Logis für die Betreuungskraft inbegriffen sind. Sie braucht ein eigenes Zimmer mit entsprechenden Möbeln und einer Schlafmöglichkeit. Auf keinen Fall sollte erwartet werden, dass die Betreuungskraft wochenlang auf einem unbequemen Schlafsofa schläft.

Verteilung der Last auf mehrere Schultern


Es ist ratsam, immer einen Plan B zu haben, falls die Betreuungskraft krank wird oder kurzfristig ausfällt. Informiere dich frühzeitig über Alternativen wie Nachbarschaftshilfe oder andere Pflegedienste, damit du im Notfall vorbereitet bist.


Das Thema ist sehr umfangreich, aber eine frühzeitige Auseinandersetzung lohnt sich. Ich kann dir die Plattform marta als gute Anlaufstelle empfehlen. Achte darauf, die genannten Punkte zu beachten, um eine rechtlich sichere und zufriedenstellende Betreuungslösung zu finden.


Ich freue mich auf dein Feedback und deine Erfahrungen!


Herzliche Grüße,


Miriam

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